Rauhautfledermaus

Pipistrellus nathusii

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 46-56 mm
Unterarmlänge: 31-38 mm
Spannweite der Flügel: 230-250 mm
Schwanzlänge: 32,3-40 mm
Gewicht: 5,6-15,5 g
Länge 5. Finger: 41,5- 48 mm
Auffällige Merkmale: Kleine, lebhafte Art. Kurzes, dreieckiges Ohr mit abgerundeter Spitze, Ohraußenrand mit 4-5 Querfalten, kurzer, nach innen gebogener Tragus mit runder Spitze. Die Füße sind klein. Das Fell ist langhaarig mit dunkelbrauner Haarbasis. Unterseite hell- bis gelbbraun, Oberseite vor Haarwechsel im Juli/August rot- bis kastanienbraun, dann dunkelgraubraun. Am inneren Mundwinkel Drüsenwülste, die zur Paarungszeit von Juli bis November stark anschwellen. Gesicht und Flughäute sind schwarzbraun, Flügel lang, freier Rand zwischen 5. Finger und Fuß häufig mit schmalem, hellem Saum. Verfallen häufig in Akinese. Rufamplitudenmaximum bei ca. 40-45 kHz
Nahrung: Fast ausschließlich Zuckmücken.
Lebensweise und Lebensraum: Der Ausflug beginnt in der späten Dämmerung, ab Juli aber schon kurz nach Dämmerungsbeginn (Jungenaufzucht). Der schnelle und geradlinige Jagdflug findet zwischen 3 m Höhe und den Baumkronen statt. Gejagd wird auf Schneisen, Waldwegen Teichdämmen und an Gewässer- und Wiesenrändern. Als reine Waldfledermaus findet man sie in Laub- als auch in Kiefernwäldern sowie in Parkanlagen, haupsächlich im Tiefland. Die Sommerquartiere (Wochenstuben) werden in Baumhöhlen, Stammrissen oder hinter Jagdkanzelverkleidungen gefunden. Flache Fledermauskästen werden sehr gern bezogen. Als Winterquartiere werden Felsspalten, Mauerrisse, Holzstapel, tiefe Baumrisse und Baumhöhlen genutzt. Rauhhautfledermäuse legen z.Z. weite Entfernungen zeischen Sommer- und Winterquartieren zurück (bis 2000 km). Zugrichtung NO nach SW.
Häufigkeit/Gefährdung: Hauptverbreitungsgebiet ist Mittel- und Osteuropa. Im Nordosten befinden sich die Reproduktionsgebiete, im Südwesten die Überwinterungsgebiete. In Sachsen liegen die meisten Nachweise im Osten und ist dort eine häufige Art, im westlichen Teil werden die Nachweise seltener. Bisher nur 3 Vermehrungsnachweise aus der Oberlausitz. Eine Gefährdung besteht vor allem im Mangel von geeigneten Quartieren (Baumhöhlen, Baumrisse) und in einer nachhaltigen Biotopveränderung wie z.B. Trockenlegung von Feuchtgebieten als Nahrungsproduzent. Als eine besondere Gefahr ist das Fällen von trockenen Bäumen mit abgeplatzter, noch anhaftender Rinde anzusehen, hinter welcher sich gern Rauhhautfledermäuse im Tagesschlaf befinden.
Ähnliche-Arten:
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)
Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)