Verbandsprojekte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fledermauswochenstube
- Online 1981 wurde das Fledermausquartier entdeckt.
Ca. 1.000 Fledermäuse, dass ist ein Drittel des vom Aussterben bedrohten
sächsischen Bestandes der Mausohr-Fledermäuse, haben sich auf dem
Dachboden der Schule ihr Zuhause gesucht.
Die Oberlausitz zählt zu den fledermausreichsten Landschaften. Nach wie
vor nehmen die Bestände dieser fliegenden Säugetiere ab. Um Ursachen
zu ermitteln und Schutzkonzepte aufzustellen sind Kenntnisse über Sozialverhalten,
Jungenaufzucht und Nahrungsspektrum notwendig.
Das Projekt läuft drei Jahre und wird technisch von der Hochschule Zittau
betreut.
400 Meter Kabel, 2 Infrarotkameras und Computer und Monitore
säumen den Dachboden in einer ehemaligen Grundschule in Niesky. Mittels
Infrarottechnik sollen Aufzeichnungen des Sozialverhaltens aus der größten
Mausohr-Wochenstube Sachsens per Internet nun der gesamten Welt gezeigt werden.
Erfassung
der Fledermausfauna
- hier: Untersuchungsfläche Landschaftsschutzgebiet "Spreeniederung"
(LSG) -
Das Untersuchungsgebiet (UG) umfaßt den nördlichen Teil des LSG.
Es wird im Westen von der B 156 (Abzweig S 109 bis zum Joercks-Berg), im Norden
von der Straße zum Joercks-Berg, dem Klixer Weg und der Bahnlinie Radibor-Guttau
sowie im Osten von der Straße Salga - Malschwitz und der S 109 begrenzt.
Das UG liegt im Territorium der Gemeinden Malschwitz und Großdubrau und
umfaßt Teile der Gemarkungen Niedergurig, Briesing, Malschwitz, Pließkowitz
und Doberschütz. Es stellt den repräsentativen Abschnitt der natumahen
Auenlandschaft der Spree / Kleinen Spree im Landkreis Bautzen dar. Desweiteren
repräsentiert das UG mit etwa 133 ha offener Wasseifläche den südlichsten
Teil der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Es ist geologisch und hydrologisch
sehr vielgestaltig und zeichnet sich durch seine floristische und faunistische
Mannigfaltigkeit aus.
Natur- und Umweltprojekt "Fledermaus"
- hier: Zusammenarbeit mit dem Verein Schullandheime e.V. / Waldschulheim
Halbendorf -
Seit nunmehr 10 Jahren unterstützt der SVF den Verein Schullandheime e.V.
des Landkreises Bautzen bei der Umweltbildung und -erziehung der Schüler,
Lehrer und Betreuer im Waldschulheim Halbendorf/Spree.
Durch Vorträge und nächtliche Exkursionen gelang es dieses interessante
Forschungsthema mit Romantik und Abenteuer zu verbinden. Das entspricht den
Interessen der Kinder und unterstützt uns beim Schutz der Tiere. Im Rahmen
von Netzfängen zur Ermittlung des Artenspektrums und zur wissenschaftlichen
Beringung können die Kinder und Jugendlichen die Tiere aus nächster
Nähe betrachten, ihre Flugmanöver beobachten und viel Wissenswertes
über Fledermäuse und verschiedene Ökosysteme erfahren.
Mehr als 10.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen bisher an den Veranstaltungen
teil. Viele bisher unbekannte Quartiere konnten im Gespräch und durch Rückmeldungen
in den letzten Jahren ermittelt werden.
Schaffung von Fledermausquartieren
- hier: Umbau eines Wasserturm`s bei Guttau zum Fledermausquartier -
Durch den Landschaftspflegeverband Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
e.V. wurde der alte Wasserturm an der Verbindungsstraße von Guttau nach
Kleinsaubernitz von Juli bis September 2006 als Fledermausquartier und Informationspunkt
ausgebaut. Die Vorbereitung des Ausbaus und Anleitung erfolgte durch den SVF.
Die bauliche Substanz war in einem schlechten Zustand. Der Turm diente als Wasserspeicher
( im Turm befindet sich noch der Tank mit ca.14 000 Lieter Fassungsvermögen)
für die Dampflock´s die in den Tongruben eingesetzt waren. Der Turm
stand seit längerer Zeit leer, und wurde bis zum Beginn des Umbaues von
einer Waschbärenfamilie, Procyon lotor als Unterschlupf genutzt. Die alte
Holzverkleidung musste komplett abgerissen werden. Dabei wurde festgestellt
das ein Teil der Rahmenhölzer durch Wurmfraß stark zerstört
waren. Im oberen Bereich wurden diese komplett ausgewechselt und ein Teil wurde
abgebeilt und mit einem neuen Balken verbolzt. Bei diesen Arbeiten wurde auf
den Einsatz von Holzschutzmitteln verzichtet. Auf die Rahmenhölzer wurde
eine Konterlatte( 2,4x5cm) aufgenagelt. Dadurch wurde ein Hohlraum zwischen
der Wand und der Holzverkleidung geschaffen. Die Holzverkleidung wurde mit Rauhspund-Brettern
hergestellt. Die gehobelte Seite zeigt nach außen und die raue Seite zur
Wand, dadurch können sich die Fledermäuse besser festkrallen in den
neugeschaffenen Quartieren. Der Unterbau wurde so gestaltet, das der Kot nach
unten herausfallen kann. Auf dem Mauerwerk wurden verschiedene Putzstärken
und Strukturen aufgetragen, so das es möglichst viele Spalten in den Hohlräumen
gibt. Und der von den meisten Fledermäusen gesuchte Bauch- und Rückenkontakt
in den Quartieren gewährleistet wird. Der Einflug zu den Quartiermöglichkeiten
befindet sich an der Unterseite, dabei wurden Schlitze von ca.10-15cm Länge
und 1,5-2cm Breite eingearbeitet. An der Ostseite wurde eine Einflugmöglichkeit
in den Dachraum geschaffen, die mit einer Fledermaussilhouette gestaltet wurde.
Darunter befindet sich ein Kasten von ca. 80x80x12cm . Dieser wurde mit eingesägten
Brettern als Quartier hergerichtet. Dieser Kasten kann für Kontrollen von
der Innenseite her geöffnet werden. Die gesamte Holzverkleidung wurde mit
einer Farblosen Imprägnierung gestrichen (gegen Fäulnis und bläue)
die Außenseite wurde mit einem dreifacher Anstrich mit „Gori 44“
im Farbton Kiefer behandelt.
Das Dach wurde neu mit Bieberschwanzziegeln in Kalk eingedeckt. Als Unterbau
wurden unbehandelte Dachlatten eingebaut. So das die Fledermäuse Hangplätze
im gesamten Dachraum nutzen können. Durch alte Kabelzuführungen besteht
die Möglichkeit das die Fledermäuse zwischen den Hohlräumen hinter
der Verkleidung und dem Dachraum hin und her wechseln können. Der Außenputz
wurde vollständig erneuert, die Fenster mit Glasziegeln versehen und eine
neue Tür eingebaut..
Im Innenbereich musste erst eine komplette Entrümpelung von Müll durchgeführt
werden.
Danach wurden die durch einen Brand beschädigten Hölzer durch neue
ersetzt ( Treppenwange und ein Deckenbalken). Die Innenwände wurden überarbeitet
und anschließend mit einem Kalkanstrich versehen. Danach wurde neu gedielt
und kleine Ablagen eingebaut. Im Innenraum wurde eine Ausstellung über
das Leben unserer heimischen Fledermäuse aufgebaut. Kästen und Einbausteine
informieren über die Möglichkeiten zur Schaffung von neuen Quartieren,
die auch an neu gebauten Gebäuden angewendet werden können.
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Der Außenbereich vor dem Wasserturm wurde zum Abschluss gestaltet. Dabei
wurde eine kleine Einzäunung gebaut, die Wege mit Rindenmulch hergerichtet,
an der Rückseite des Turmes zum Neugraben hin wurde eine Faschineierung
angeracht.
Ein Insektenhotel wurde auf der Freifläche errichtet. Die Konstruktionshölzer
sind aus Kiefer, diese wurden gezapft und mit einem Holznagel gesichert. Als
Rückwand und Dach wurde Lärchenholz verwendet.
Am 16.04.2007 wurde der Wasserturm feierlich im Beisein der Sponsoren und Vertreter
des Landkreises an den Sächsischen Verband für Fledermausforschung
und Schutz übergeben.
Besonderen Dank gilt den Sponsoren:
- Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt
- Kreissparkasse Bautzen
- Creaton Dachziegelwerk Kleinsaubernitz
- PD-Industries - Feuerfest Wetro GmbH
Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung beim Sächsischen Verband für
Fledermausforschung und Schutz e.V. unter Telefon: 035934 779053 möglich.