Zweifarbfledermaus

Vespertilio murinus

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 48-64 mm
Unterarmlänge: 40-47 (50,3) mm
Spannweite der Flügel: 270-330 mm
Schwanzlänge: 37-44,5 mm
Gewicht: 12-23 g
Auffällige Merkmale: Mittelgroße Art; Ohren relativ kurz und breit, ihr Außenrand endet in der Mundspalte, 4 Querfalten, Tragus kurz, etwa halb so lang wie das Ohr, verbreitert sich nach oben, Spitze abgerundet, Fell kurzhaarig, dicht, Haarwurzeln schwarzbraun, Oberseite mit silberweißen Spitzen, Unterseite deutlich weißgrau, Kehle dagegen reinweiß, scharf zur Oberseite abgesetzt, Ohren, Flughäute und Schnauze schwarzbraun; letzter Schwanzwirbel ragt frei aus der Schwanzflughaut, Jungtiere wirken am Rücken silbrig-weiß, Weibchen haben im Gegensatz zu allen anderen europäischen Arten 4 Zitzen. Rufamplitudenmaximum bei ca. 25 kHz
Nahrung: Bevorzugen Insekten (Mücken, Köcherfliegen, Schmetterlinge, Netzflügler, Käfer u.a.), offenbar nur Fluginsekten.
Lebensweise und Lebensraum: Fliegt in später Dämmerung aus. Fliegt hoch, schnell, geradlinig Jagt um Straßenlaternen, an Waldrändern, entlang von Baumreihen, in offener Landschaft. Bei kaltem Wetter bleiben die Tiere in den Quartieren. Ursprünglich Felsfledermaus in waldigen Bergland und Steppenregionen, in Großstädten häufig an Neubaublöcken nachgewiesen (Felsersatz?), im Flachland Hausfledermaus, markiert Quartiere in Einflugnähe mit angeklebtem Kot, Winterquartiere in Höhlen, Kellern, Spalten an Gebäuden, Fels- und Mauerspalten, evt. auch in Baumhöhlen. Sommerquartiere vorwiegend in Spalten,(hinter Fensterläden, in Mauerrissen, im Dachgebälk).Männchen bilden im Sommer große Kolonien (bis über 250 Tiere). Wanderfähige Art. Großräumige Wanderungen zwischen Sommer- u. Winterquartieren, weiteste Wanderung 1440km (MASING, 1989).Winterschlaf Okt. – März, meist allein, selten auch mehrere Tiere, hält Temperaturen bis zu – 2,6°C aus, Luftfeuchtigkeit relativ niedrig: 47-72%, bisher nachgewiesenes Höchstalter 12 Jahre.
Häufigkeit/Gefährdung: Einige lokale Populationen sind stabil oder haben zugenommen, anderweitig Rückgang. Gefährdet durch Habitatveränderungen, Nahrungsentzug (Einsatz von Insektiziden), Beunruhigung oder Zerstörung von Winterquartieren, Mangel an geeigneten Sommerquartieren, Versiegelung oder Beseitigung von Winter- und Sommerquartieren, Veränderung der Bauweise an und in Gebäuden.
Schutz: Quartier- und Biotopschutz, Verzicht auf den Einsatz von Insektiziden, Erhaltung von strukturreichen Landschaftselementen (Nahrungshabitat), höhlenreichen Altbäumen, Felswänden. Erhaltung und gezielte Schaffung von Sommerquartieren,
Ähnliche-Arten:
Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii)
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)