Braunes Langohr

Plecotus auritus

Körpermaße:
Kopf-Rumpfverhältnis: 42-53 (55,5) mm
Unterarmlänge: (35) 37-42 mm
Spannweite der Flügel: 240-285 mm
Schwanzlänge: 37-55 mm
Gewicht: 6-12 g
Daumen: über 6 mm (6,5-8,4 mm)
Daumenkralle: (1,5)2,5-3 mm
Auffällige Merkmale: Mittelgroße Art; Ohren sehr groß, die an ihrer Basis auf der Innenseite miteinander verwachsen sind, Ohrmuschel dünn, 22-24 Querfalten, sind nur kurz vor Abflug und im Flug aufgerichtet, sonst zusammengelegt und nach hinten umgelegt (sieht dann wie Widderhörner aus), in Tageslethargie und Winterschlaf zusammengefaltet und unter die Flügel geklemmt, Tragus lang, lanzettförmig, Fell langhaarig, locker, Haarbasis dunkel, graubraun, Oberseite hell braungrau, an Grenze zur Unterseite am Hals seitlich meist hellerer, gelblich brauner Fleck, Unterseite hellgrau, z.T. gelblich überhaucht, Lippen hell fleischfarben, Nase und Augenregion hellbraun, Augen relativ groß, Ohren, Flughaut hell graubraun, Tragus gelblichweiß, Jungtiere fahlgrau ohne Brauntöne, dunkles Gesicht, Füße groß, Daumen und Daumenkralle lang, Rufamplitudenmaximum bei ca. 26 und 42 kHz, geringe Reichweite (bis 5 m).
Nahrung: Bevorzugen Schmetterlinge, Zweiflügler, Ohrwürmer, auch Spinnen, Schmetterlingsraupen und Tagaktive Fliegen und Schmetterlinge. Jagd Beute im freien Luftraum und durch Ablesen. Beute häufig an Fraßplätzen gefressen, dort dann häufig Flügelreste zu finden.
Lebensweise und Lebensraum: Fliegt in später Dämmerung, meist erst in Dunkelheit aus. Fliegt langsam, gaukelnd, niedrig, kann rütteln. Auf engsten Raum sehr geschickt. Größe des Jagdgebietes ca. 4 ha. Lebt im Tiefland und Mittelgebirge in Laub- und Nadelwäldern, in Städten und Dörfern auch in Parks und Gärten, jedoch nicht an menschliche Siedlungen gebunden; Winterquartiere in Höhlen, Kellern, Stollen, auch in dickwandigen Baumhöhlen. Sommerquartiere vorwiegend in Baumhöhlen, Fledermaus- und Vogelkästen, auf Dachböden, Einzeltiere auch in Felshöhlen, hinter Fensterläden, Spalten an Gebäuden. Ortstreu, meist nur wenige km zwischen Sommer- u. Winterquartier, weiteste Wanderung 66 km (MASING, 1987).Winterschlaf Okt./Nov. – März/April, meist einzeln, selten in kleinen Klustern (2-3 Tiere)¸ auch gemischt mit anderen Arten, Temperaturen von 2-5°C, für 1-2 Tage bis zu –3,5 °C, Luftfeuchtigkeit relativ hoch, Flughäute hüllen teilweise Bauch- und Brust ein. Höchstalter 30 Jahre, Durchschnittsalter 4 Jahre;
Häufigkeit/Gefährdung: Gelten als relativ häufige Fledermausart. Bestand (noch) nicht bedroht. Quartier- und Nahrungsmangel können aber auch für diese Art zu starken Bestandseinbusen führen.
Gefährdet durch Habitatveränderungen, Nahrungsentzug (Einsatz von Insektiziden), Beunruhigung oder Zerstörung von Winterquartieren, Mangel an geeigneten Sommerquartieren, Versiegelung oder Beseitigung von Winter- und Sommerquartieren, Veränderung der Bauweise an und in Gebäuden.
Schutz: Quartier- und Biotopschutz, Verzicht auf den Einsatz von Insektiziden, Erhaltung von strukturreichen Landschaftselementen (Nahrungshabitat), höhlenreichen Altbäumen, Felswänden. Erhaltung und gezielte Schaffung von Sommerquartieren.
Ähnliche-Arten:
Graues Langohr (Plecotus austriacus)